Es gibt unzählige Theorien über Hypnose.
Wenn die Hypnose auch kein Schlafzustand ist, so gibt es doch eine Ähnlichkeit.
Zweifellos spielen rein psychische Vorgänge bei der Hypnose eine große Rolle aber das Körperliche darf man dabei nicht vergessen. Gleichmäßige rhythmische Bewegungen versetzen zum Beispiel Kinder rasch in einen entspannten Zustand. Die moderne Hypnoseforschung, die zum Großteil auf Eigenbeobachtung der Versuchspersonen beruht, hat bisher viele Zusammenhänge geklärt und konnte vor allem mit den uralten magischen Vorurteilen aufräumen. Will man die Hypnose kurz und einfach erklären, so kann man sagen, dass die durch eine Hypnoseeinleitung hervorgerufenen Trance ein Zustand zwischen Wachsein und Schlafen ist. Das Bewusstsein rückt durch die Hypnose je nach Tiefe der Trance in den Hintergrund und das Unterbewusstsein in den Vordergrund. In diesem veränderten Bewusstseinszustand ist die Aufmerksamkeit des Unterbewussten erhöht.
Das Unterbewusstsein ist der Teil des Menschen, der alles sieht und registriert, auch Dinge, die unserer bewussten Aufmerksamkeit entgehen. Dort ist alles gespeichert was wir erlebt, gelernt, uns vorgestellt und empfunden haben. Unser Unterbewusstsein arbeitet nicht mit Worten, sondern mit Bildern. Es reagiert nur auf Worte, wenn sie bildlich gestaltet sind.
Die durch den Hypnotiseur gestalteten Suggestionen werden so gestaltet, dass das Unterbewusstsein die notwendige Veränderung (z.B. keine Angst vor Mäusen) erkennt und sich danach richtet.
Keine Hypnose gleicht der anderen und daher bedarf es eines geschulten Hypnotiseurs um in der richtigen Tiefe der hypnotischen Trance mit Gefühlen und bildlich beschriebenen Sätzen (Suggestionen) oder mit einer Regression (Altersregression) Veränderungen durchführen zu können.
Es gibt viele unterschiedliche Meinungen zur Erklärung der Wirksamkeit von Hypnose.
Biologische Erklärungsversuche gehen davon aus, dass der erzeugte Spannungszustand das parasympathische Nervensystem aktiviert, instinktiv Körperwahrnehmungen abgespalten und mentale und körperliche Ereignisse miteinander verknüpft werden.
Das Areal, das die Gedanken wandern lässt, ist in Trance fast lahmgelegt – eine Voraussetzung, dass das Gehirn frei für Suggestion ist. Die Hypnose ruft Veränderungen in der Hirnaktivität hervor, und ist nicht nur eine besonders tiefe Form der Entspannung, sondern unterdrückt die Aktivität in Hirnarealen, wo der Mensch Tagträumen nachhängt oder seine Gedanken schweifen lässt.
Aufnahmen vom Gehirn haben gezeigt, dass eine Hypnose tatsächlich die Hirnaktivität verändert: Wer in Trance ist, kann die Gedanken nicht mehr eigenmächtig wandern lassen.
Das Gehirn verbraucht jetzt nachweisbar mehr Glukose und arbeitet auf einem höheren Energieniveau als im Wachzustand.
Die normalerweise besonders aktive, sprachliche Hirnhälfte wird ruhiger, die weniger benutzte dagegen aktiver. Linke und rechte Hirnhälfte synchronisieren sich und tauschen wesentlich mehr Informationen aus als vorher. Und sobald neue Ideen, Einblicke, Erkenntnisse und Gefühle „wie von selbst“ auftauchen, zeigen sich im EEG die Theta-Wellen, die für Kreativität und Erinnerung stehen.
Das Besondere an der Trance ist, dass sie lebendige Vorstellungen ermöglicht. Vollwertige sinnliche Erfahrungen, Ideen und Lösungsmöglichkeiten, die jetzt auftauchen, wirken tiefer und nachhaltiger.
Wie Hypnose genau auf das Gehirn wirkt, warum unser kritisches Urteilsvermögen auf der Strecke bleibt und der Patient eine Fremdsuggestion durch den Hypnotiseur zulässt, ist nach wie vor ein ungelöstes Rätsel.
Hypnose sollte nicht angewendet werden bei: